Ansprache beim MehrWegGottesdienst 17.2.2013: Überraschung!

11 years 8 months ago
Ansprache beim MehrWegGottesdienst 17.2.2013: Überraschung! Heiko Kuschel 18. Februar 2013 - 11:01

- heute leider keine Aufnahme zum Nachhören -

Überraschung!

Ja, ich muss gestehen, der Papst hat mich überrascht. Und dass ich mal eine so wichtige Neuigkeit aus diesen Monitoren in der Stadtgalerie zuerst erfahren würde, hat mich fast noch mehr überrascht. Diese Überraschung ist Benedikt XVI wirklich gelungen. Lange geplant, so wie es aussieht, nun bekannt gemacht worden.

Manche finden's gut und richtig, manche können sich gar nicht damit abfinden. Unbequem ist es auf jeden Fall. Wir müssen uns auf Neues, Ungewohntes einstellen. Den gewohnten Trott verlassen. Neue Wege gehen, wo die alten doch vielleicht ganz bequem waren. Und was kommt nach? Vielleicht endlich mal ein Papst, der die Erneuerung der katholischen Kirche vorantreibt, wie manche meinen? Oder einer aus Afrika, der dann überraschenderweise für uns Deutsche noch viel konservativer wirkt als Benedikt XVI? Überraschung führt zu Unsicherheit.

Heiko Kuschel

Ansprache beim MehrWegGottesdienst 17.2.2013: Überraschung!

11 years 8 months ago
Ansprache beim MehrWegGottesdienst 17.2.2013: Überraschung! Heiko Kuschel 18. Februar 2013 - 12:01

- heute leider keine Aufnahme zum Nachhören -

Überraschung!

Ja, ich muss gestehen, der Papst hat mich überrascht. Und dass ich mal eine so wichtige Neuigkeit aus diesen Monitoren in der Stadtgalerie zuerst erfahren würde, hat mich fast noch mehr überrascht. Diese Überraschung ist Benedikt XVI wirklich gelungen. Lange geplant, so wie es aussieht, nun bekannt gemacht worden.

Manche finden's gut und richtig, manche können sich gar nicht damit abfinden. Unbequem ist es auf jeden Fall. Wir müssen uns auf Neues, Ungewohntes einstellen. Den gewohnten Trott verlassen. Neue Wege gehen, wo die alten doch vielleicht ganz bequem waren. Und was kommt nach? Vielleicht endlich mal ein Papst, der die Erneuerung der katholischen Kirche vorantreibt, wie manche meinen? Oder einer aus Afrika, der dann überraschenderweise für uns Deutsche noch viel konservativer wirkt als Benedikt XVI? Überraschung führt zu Unsicherheit.

Heiko Kuschel

Sexismus in der Werbung. Ein offener Brief an Redcoon

11 years 8 months ago
Sexismus in der Werbung. Ein offener Brief an Redcoon redcoon.mp3 Heiko Kuschel 6. Februar 2013 - 11:11

Sehr geehrter Herr Heckel,
sehr geehrter Herr Oerter,

heute bin ich zufällig im Internet auf Ihre Werbekampagne für redcoon gestoßen. Eines hat diese Kampagne tatsächlich erreicht: Ich habe mir alle Ihre Werbespots und die gesamte so genannte „Villa“ angesehen. Allerdings nicht, weil sie mir so gut gefallen hat – sondern weil ich fassungslos da saß und es einfach nicht glauben konnte, in welchem Maß Frauen hier auf ihre äußeren Vorzüge reduziert werden – und sich dafür leider auch hergeben.

Heiko Kuschel

Sexismus in der Werbung. Ein offener Brief an Redcoon

11 years 8 months ago
Sexismus in der Werbung. Ein offener Brief an Redcoon Heiko Kuschel 6. Februar 2013 - 12:11

Sehr geehrter Herr Heckel,
sehr geehrter Herr Oerter,

heute bin ich zufällig im Internet auf Ihre Werbekampagne für redcoon gestoßen. Eines hat diese Kampagne tatsächlich erreicht: Ich habe mir alle Ihre Werbespots und die gesamte so genannte „Villa“ angesehen. Allerdings nicht, weil sie mir so gut gefallen hat – sondern weil ich fassungslos da saß und es einfach nicht glauben konnte, in welchem Maß Frauen hier auf ihre äußeren Vorzüge reduziert werden – und sich dafür leider auch hergeben.

Heiko Kuschel

Predigt am Sonntag Septuagesimae: Barmherzig leben

11 years 8 months ago
Predigt am Sonntag Septuagesimae: Barmherzig leben Predigt_barmherzig_leben.mp3 Heiko Kuschel 27. Januar 2013 - 16:19

Liebe Gemeinde!

Ach, die Geschichte kenn ich doch! Das ist doch die mit dem kleinen Zöllner, Zachäus, der auf einen Baum stieg und dann sein Leben geändert hat. Ungefähr so war meine erste Reaktion, als ich den Predigttext für heute zum ersten Mal kurz überflog.

Aber nein: Das ist sie ja gar nicht! Es geht hier nicht um den Zöllner Zachäus. Es geht möglicherweise überhaupt nicht um einen Zöllner, denn der Evangelist Matthäus schreibt nur: „Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen“. Ob der Zöllner war oder nur zufällig gerade da herumsaß – das wird gar nicht beschrieben. Nur das wissen wir von ihm: Jesus sagte „Folge mir!“ - und er folgte ihm nach. Ja, natürlich liegt es nahe, dass dieser Matthäus ein Zöllner war. Und dass Jesus, ähnlich wie bei der Geschichte von Zachäus, bei ihm eingekehrt ist. Aber sicher ist es in dieser Geschichte nicht. Denn der heutige Predigttext legt seinen Schwerpunkt ganz woanders. Heute geht es um diese durchaus wichtige Frage der Pharisäer: „Warum geht Jesus zu den Zöllnern und Sündern und nicht zu uns? Hätten wir es nicht viel mehr verdient? Ständig haben wir uns angestrengt, unser ganzes Leben dem Glauben und Gott gewidmet, und dann kommt dieser Wanderprediger daher und – lässt uns links liegen. Das kann doch nicht sein. Stattdessen geht er zu denen, die sich von Gott entfernt haben. Zu den Sündern. Zu den Zöllnern, die gemeinsame Sache mit den verhassten Römern machen.
 

Heiko Kuschel

Predigt am Sonntag Septuagesimae: Barmherzig leben

11 years 8 months ago
Predigt am Sonntag Septuagesimae: Barmherzig leben Heiko Kuschel 27. Januar 2013 - 17:19

Liebe Gemeinde!

Ach, die Geschichte kenn ich doch! Das ist doch die mit dem kleinen Zöllner, Zachäus, der auf einen Baum stieg und dann sein Leben geändert hat. Ungefähr so war meine erste Reaktion, als ich den Predigttext für heute zum ersten Mal kurz überflog.

Aber nein: Das ist sie ja gar nicht! Es geht hier nicht um den Zöllner Zachäus. Es geht möglicherweise überhaupt nicht um einen Zöllner, denn der Evangelist Matthäus schreibt nur: „Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen“. Ob der Zöllner war oder nur zufällig gerade da herumsaß – das wird gar nicht beschrieben. Nur das wissen wir von ihm: Jesus sagte „Folge mir!“ - und er folgte ihm nach. Ja, natürlich liegt es nahe, dass dieser Matthäus ein Zöllner war. Und dass Jesus, ähnlich wie bei der Geschichte von Zachäus, bei ihm eingekehrt ist. Aber sicher ist es in dieser Geschichte nicht. Denn der heutige Predigttext legt seinen Schwerpunkt ganz woanders. Heute geht es um diese durchaus wichtige Frage der Pharisäer: „Warum geht Jesus zu den Zöllnern und Sündern und nicht zu uns? Hätten wir es nicht viel mehr verdient? Ständig haben wir uns angestrengt, unser ganzes Leben dem Glauben und Gott gewidmet, und dann kommt dieser Wanderprediger daher und – lässt uns links liegen. Das kann doch nicht sein. Stattdessen geht er zu denen, die sich von Gott entfernt haben. Zu den Sündern. Zu den Zöllnern, die gemeinsame Sache mit den verhassten Römern machen.
 

Heiko Kuschel

Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias: Wir sind Bettler, das ist wahr

11 years 9 months ago
Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias: Wir sind Bettler, das ist wahr Predigt_wir-sind-Bettler.mp3 Heiko Kuschel 13. Januar 2013 - 12:12

Liebe Gemeinde!
Als Martin Luther starb, fand man auf seinem Schreibtisch einen letzten Satz, kurz vor seinem Tod geschrieben: „Wir sind Bettler, das ist wahr“. Es ist wie ein Vermächtnis, dieser Satz. Wir sind Bettler: Wir haben nichts, womit wir vor Gott bestehen könnten. Wir können ihm nichts geben. Wir können nur dankend empfangen. Das war es, was Luther ein Leben lang den Menschen predigte: Wir sind Bettler, das ist wahr.

Heiko Kuschel

Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias: Wir sind Bettler, das ist wahr

11 years 9 months ago
Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias: Wir sind Bettler, das ist wahr Heiko Kuschel 13. Januar 2013 - 13:12

Liebe Gemeinde!
Als Martin Luther starb, fand man auf seinem Schreibtisch einen letzten Satz, kurz vor seinem Tod geschrieben: „Wir sind Bettler, das ist wahr“. Es ist wie ein Vermächtnis, dieser Satz. Wir sind Bettler: Wir haben nichts, womit wir vor Gott bestehen könnten. Wir können ihm nichts geben. Wir können nur dankend empfangen. Das war es, was Luther ein Leben lang den Menschen predigte: Wir sind Bettler, das ist wahr.

Heiko Kuschel

Plötzlich bist du da

11 years 9 months ago

Wir waren doch

noch nicht bereit für dich

und du noch nicht

für diese Welt.

Doch das Leben wollte leben.

Jetzt. Sofort.

Überfallen hat es uns 

das Wunder: 

Du.

admin

Predigt: Himmel auf Erden

11 years 9 months ago
Predigt: Himmel auf Erden Predigt_Himmel-auf-Erden_Weihnachten2012.mp3 Heiko Kuschel 25. Dezember 2012 - 12:23

Liebe Gemeinde!

Ich hoffe sehr, dass Sie gestern einen richtig schönen Abend hatten. So, wie es halt das Klischee ist: Im Kreis der Familie, gutes, aber einfaches Essen, Geschenke, vielleicht ein wenig Musik. Kerzenlicht, alle freuen sich.

Ja, danach sehnen wir uns. Ich glaube, es ist gar nicht so sehr ein Klischee, sondern eine Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einer heilen Welt. Einer Welt, in der es keinen Streit gibt und keine Eifersüchteleien. Einer Welt, in der man sich einfach fallen lassen kann, zur Ruhe kommen kann, die Gemeinschaft mit anderen genießen kann. Ein Stück Himmel auf Erden.

War es bei Ihnen so, gestern? Wenn ja: Herzlichen Glückwunsch. Wenn nein: Machen Sie sich nichts draus. Das ist doch normal, und dieses Bild von der heilen Familie, das macht einem höchstens ein schlechtes Gewissen, wo gar keines nötig wäre.

Heiko Kuschel

Predigt: Himmel auf Erden

11 years 9 months ago
Predigt: Himmel auf Erden Heiko Kuschel 25. Dezember 2012 - 13:23

Liebe Gemeinde!

Ich hoffe sehr, dass Sie gestern einen richtig schönen Abend hatten. So, wie es halt das Klischee ist: Im Kreis der Familie, gutes, aber einfaches Essen, Geschenke, vielleicht ein wenig Musik. Kerzenlicht, alle freuen sich.

Ja, danach sehnen wir uns. Ich glaube, es ist gar nicht so sehr ein Klischee, sondern eine Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einer heilen Welt. Einer Welt, in der es keinen Streit gibt und keine Eifersüchteleien. Einer Welt, in der man sich einfach fallen lassen kann, zur Ruhe kommen kann, die Gemeinschaft mit anderen genießen kann. Ein Stück Himmel auf Erden.

War es bei Ihnen so, gestern? Wenn ja: Herzlichen Glückwunsch. Wenn nein: Machen Sie sich nichts draus. Das ist doch normal, und dieses Bild von der heilen Familie, das macht einem höchstens ein schlechtes Gewissen, wo gar keines nötig wäre.

Heiko Kuschel

Wir Esel - Predigt Heiligabend 2012

11 years 9 months ago
Wir Esel - Predigt Heiligabend 2012 Predigt_Heiligabend_2012_Esel.mp3 Heiko Kuschel 24. Dezember 2012 - 20:10

Liebe Gemeinde!

So ein Esel! Wie kann er nur sagen: „Das ist mein Stall!“ - und will keinen Platz machen, ausgerechnet für Jesus! Wie kann er nur – so denken wir.
Aber stellt euch mal vor: Heute abend, mitten in der Bescherung, klingelt es an der Tür, ein Mann und eine hochschwangere Frau stehen davor und fragen, ob sie bei euch übernachten dürfen. Würdet ihr euer Schlafzimmer für die beiden hergeben? Heute Nacht woanders schlafen, bei der Schwester, beim Bruder oder vielleicht bei den Eltern? Also, ich weiß nicht. Für wildfremde Menschen, die da plötzlich an der Tür stehen?

Heiko Kuschel

Wir Esel - Predigt Heiligabend 2012

11 years 9 months ago
Wir Esel - Predigt Heiligabend 2012 Heiko Kuschel 24. Dezember 2012 - 21:10

Liebe Gemeinde!

So ein Esel! Wie kann er nur sagen: „Das ist mein Stall!“ - und will keinen Platz machen, ausgerechnet für Jesus! Wie kann er nur – so denken wir.
Aber stellt euch mal vor: Heute abend, mitten in der Bescherung, klingelt es an der Tür, ein Mann und eine hochschwangere Frau stehen davor und fragen, ob sie bei euch übernachten dürfen. Würdet ihr euer Schlafzimmer für die beiden hergeben? Heute Nacht woanders schlafen, bei der Schwester, beim Bruder oder vielleicht bei den Eltern? Also, ich weiß nicht. Für wildfremde Menschen, die da plötzlich an der Tür stehen?

Heiko Kuschel

Predigt am 3. Advent: Tröstet, tröstet!

11 years 10 months ago
Predigt am 3. Advent: Tröstet, tröstet! Predigt_Troestet-troestet.mp3 Heiko Kuschel 16. Dezember 2012 - 14:28

Liebe Gemeinde!

Fassungslos hören wir die Nachrichten aus den USA. 20 Kinder in einer Grundschule erschossen, dazu die Erwachsenen und der Täter. So viel Morden, so viel Trauer. Wieder einmal fassungslos, möchte ich sagen. Denn es scheint niemals aufzuhören in unserer Welt: Der Strom der schlechten Nachrichten. Fukushima. Überschwemmungen. Erdbeben. Hunger. Kriege. Amokläufe. Und jedes Mal bleiben da Menschen zurück, die nicht nur für ein paar Tage fassungslos sind, so wie wir. Sondern die irgendwie mit dem Verlust fertig werden müssen. Die irgendwie weiterleben müssen mit ihrer Trauer, ihrer Angst, ihrem Zorn und oft auch mit dem Hass auf die Täter.

Heiko Kuschel