Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Jesaja 55, 12
"Ich bin vergnügt, erlöst, befreit": So hat Hanns Dieter Hüsch in einem wunderbaren Psalm geschrieben.
Vergnügt, erlöst befreit: So möchte auch ich von Gott erzählen. In meinen Blogs, in meinen Liedern, in meinen Büchern, in meinen Predigten.
Vergnügt, erlöst befreit: So setze ich mich auch politisch für das Wohl der Menschen und für den Erhalt von Gottes wunderbarer Schöpfung ein. Denn Leben ist immer auch politisch.
Vergnügt, erlöst, befreit! Lassen Sie sich anstecken von der frohen Botschaft. Ich hoffe, dass sie etwas davon hier finden.
Ihr
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Lieber Lorenz, hast du eigentlich einen Adventskalender?
(ja/nein/...)
Ich bin da ja immer ein bisschen hin- und hergerissen. Eigentlich finde ich es total schön, sich so auf Weihnachten einzustellen. Aber mir wird das mit den Adventskalendern viel zu aufgebauscht. So eine ganz kleine Freude jeden Tag, als ein Zeichen: Jesus ist nahe! - das wäre doch was!
In diesen kalten Tagen, die immer dunkler werden, denken wir traditionell an unsere Verstorbenen. Voller Trauer, viele aber auch voll Hoffnung, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Viele sind auf die Friedhöfe gegangen, um sich zu erinnern, um in Gedanken mit einem geliebten Menschen zu reden, um ein paar Blümchen mitzubringen oder das Grab einfach wieder schön herzurichten.
Aber – was ist eigentlich, wenn der geliebte Hund, die Katze, der Wellensittich oder die Schildkröte stirbt? Letztere macht das nicht so oft, doch auch bei Schildkröten kommt es vor.
Haustiere sind heute meist eher Familienmitglieder. Die emotionalen Bindungen sind eng, die Trauer oft groß am Ende des Haustierlebens. Und da stellt sich die Frage: Werden wir uns eines Tages im Himmel auch wiedersehen? Gibt es einen Katzen- und Hundehimmel oder einen Gemeinschaftshimmel für alles, was da kreucht und fleucht?
Die Bibel ist da nicht so wirklich eindeutig. Manche sagen: Nur der Mensch ist von Gott auserwählt. Nur der Mensch bekommt das ewige Leben geschenkt. Auf der anderen Seite schreibt Paulus von der „ganzen Schöpfung“, die „frei werden wird von der Knechtschaft des Vergänglichen“ (Römer 8,21).
Die ehrlichste Aussage ist wohl die, die Frank Muchlinksy hier auf evangelisch.de gegeben hat: Wir wissen es nicht. Aber wir können hoffen.
Allerdings stelle ich mir die Sache nicht ganz so einfach vor. So, wie wir nicht nur unsere Lieben wiedersehen werden, sondern auch die anderen, wie es Karl Barth mal formulierte – werden wir dann auch die Tiere wiedersehen, die unter uns gelitten haben? Die Schnaken, die wir erschlagen haben. Die Schweine, Kühe und andere Tiere, die wir, nun ja, verspeist haben. Wie kann das aussehen? „Hallo Kuh, danke, du warst lecker damals!“? Aber ich möchte hier jetzt nicht zu weit in Gedanken zu apokalyptisch motiviertem Veganismus abschweifen. Heute geht’s um die Tiere, zu denen wir eine Beziehung haben. Eine, so muss man es wohl sagen, Liebesbeziehung.
Und von einem geliebten Wesen – ob Hund, Katze oder Mensch – Abschied zu nehmen: Das bedeutet Trauer. Das bedeutet, dass Menschen nach dem richtigen Umgang mit der belastenden Situation suchen. Wie kann ich gut Abschied nehmen? Und wo?
Der Abschied von Menschen geschieht oft in einer Kirche oder einer Friedhofskapelle. Ein Ort, um sich zu sammeln und miteinander über das Leben des oder der Verstorbenen nachzudenken, sich zu erinnern.
Warum sollte das bei geliebten Haustieren anders sein?
Ellen Weinmann und Florian Düsterwald von der Tierbestattung Schönhalde haben die Konsequenzen gezogen: Sie kauften eine leer stehende und entwidmete Kirche in Albstadt-Pfeffingen in der Schwäbischen Alb. Eine evangelisch-methodistische Gemeinde hatte den 50er-Jahre-Bau aufgegeben und verkauft. Gerade dürften die allerletzten Vorbereitungen laufen, um dort bald Trauerfeiern für Tiere durchführen zu können.
Für Ellen Weinmann und Florian Düsterwald, die neuen Kirchenbesitzer, geht es darum, die Menschen in ihrer Trauer zu begleiten. Zum Glauben und der Konfession von Frauchen oder Herrchen stehen sie neutral,, aber auch Geistliche, die die Feier gestalten – egal von welcher Religion oder Konfession – sind ihnen herzlich willkommen.
Anfang Dezember geht es los in der ehemaligen Pauluskirche in Albstadt-Pfeffingen. Dann wird es auch für Wuffi würdige und trostvolle Worte in einem passenden Rahmen geben.
Weiterleben.
Was für ein Titel.
So ein Anspruch, so wenig wissen wir doch davon.
Weiterleben nach dem Tod.
Was ist da?
Was wird sein?
Die, deren Namen wir vorgelesen haben.
Wir, die wir hier zusammen sind.
Du. Ich.
Weiterleben.
Wie wird das sein?
Niemand weiß es, aber die Hoffnung ist groß.
Buß- und Bettag ist heute. In Bayern ein ziemlich seltsamer Feiertag, denn er gilt nur für Schüler:innen – aber nicht für die Lehrkräfte, die in der Schule anwesend sein müssen. Viele kirchliche Angestellte haben heute ebenfalls frei, Pfarrämter sind nicht besetzt, Kindergärten sind geschlossen, während die Eltern arbeiten müssen und und und.
Aber darum soll es heute eigentlich gar nicht gehen. Heute blicken wir auf unser Nachbarland, die Niederlande, wo an diesem Mittwoch neu gewählt wird. Der Ausgang dürfte ziemlich offen sein, uns interessiert aber erst einmal die Frage: Warum am Mittwoch?
Die Länder haben da ja durchaus sehr unterschiedliche Traditionen. In Großbritannien ist es der Donnerstag, in den USA ist Dienstag der Tag der Wahl. Bei uns in Deutschland wie in vielen anderen Ländern wird am Sonntag gewählt. In sehr traditionellen Gegenden gehen (oder gingen) die Menschen dann eben direkt vor oder nach der Kirche zum Wahllokal. Oder sie machen einen kleinen Familienspaziergang am Sonntagnachmittag.
In den Niederlanden ist das für manche aber undenkbar. Ausgerechnet in diesem schon recht stark säkularisierten Land gibt es auf der anderen Seite strenggläubige Protestant:innen. Und für die ist es ausgeschlossen, dass die Wahl am heiligen Sonntag stattfindet, der der Ruhe und dem Gebet gewidmet sein soll. Mag sein, dass es heute nur noch wenige gibt, die so denken. Aber die Tradition bleibt: Wahlen finden am Mittwoch statt. Ganz theoretisch wäre es also denkbar, dass die USA, Niederlande, Großbritannien und Deutschland alle innerhalb einer Woche an einem anderen Tag wählen.
Dass es nun aber ausgerechnet den evangelischen Buß- und Bettag trifft, ist schon irgendwie eine seltsame Wendung der Kalender. Aber diesen Feiertag gibt es ja auch nur in Deutschland. Und er fällt nie auf einen Sonntag.
Hoffen wir auf einen guten Ausgang der Wahlen – was auch immer für dieses Land „gut“ bedeutet.
Ihnen in Deutschland einen schönen Halbfeiertag!